Dore Hoyer war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine berühmte Ausdruckstänzerin, deren Drehtanz Gerlinde Beck als Jugendliche so begeistert hatte, dass sie ihr später eine ganze Reihe von Skulpturen widmete. Auch auf dem Papier entstanden „Monumente“ für diese oder andere benannte und anonyme Tänzerinnen und Tänzer.
Wie Bewegung sich in einer starren Plastik beziehungsweise zeichnerisch darstellen lässt, interessierte die Künstlerin über Jahrzehnte: um eine zentrale spindelförmige Figur kreiseln statt metallener Spiralen oder textiler Bänder hier Striche und Linien. Sie ergeben dadurch eine erstaunliche, fast Schwindel erregende Rotation.
(Farbradierung; 64 x 48,5 cm)